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Kur, GVA, Reha: Das sind die Unterschiede

4. Oktober 2023

Während die „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ (GVA) und die herkömmliche Kur auf Prävention und Gesundheitserhaltung abzielen, liegt der Fokus einer Rehabilitation auf der Wiederherstellung der Gesundheit. Wir erklären die wichtigsten Unterschiede der drei Heilverfahren:

Gesundheitsvorsorge Aktiv (GVA)

Wer heute auf Kur geht, absolviert ein sportlich-aktiveres Programm als vor fünf Jahren. Die GVA hat die traditionelle Kur mit Ende 2018 weitestgehend abgelöst. Körperliche Bewegung, muskuläres Aufbautraining und die mentale Gesundheit stehen nun im Vordergrund. Die frühzeitige Motivation für Bewegung und Muskelaufbau bei erwerbstätigen Menschen ist ein zentrales Ziel der GVA.

Während des 22-tägigen stationären Aufenthaltes wird aktiv an der Gesundheit des Stütz- und Bewegungsapparates gearbeitet. Das neue Programm lässt zudem eine individuellere Gestaltung des Aufenthalts zu. Beispielsweise wird bei Personen, die wenig bis keinen Sport betreiben, auf motivierende Trainings gesetzt. Bei Gästen, die sich bereits regelmäßig körperlich betätigen, wird an der Optimierung der Übungen und der Fitness gearbeitet.

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„Wem die eigene Gesundheit wichtig ist, versteht auch, dass er für seinen Körper aktiv etwas tun muss. Am meisten profitieren jene, die engagiert an den Therapien und Trainings teilnehmen.“

Mag. Engelbert Künig, Kuriensprecher der privaten Tiroler Gesundheitsbetriebe

Klassische Kur

Alle PVA-Versicherten absolvieren seit 2019 bei Problemen im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates nicht mehr die herkömmliche Kur, sondern die GVA. Die klassische Kur kommt seitdem nur noch in Spezialfällen zum Einsatz. So werden rund drei Prozent aller Erkrankungen über die klassische Kur behandelt. Dazu zählen Probleme mit der Lunge, dem Stoffwechsel, den Gefäßen und der Haut.

In beiden Fällen – Kur und GVA – muss der Aufenthalt durch eine behandelnde Ärztin oder einen Arzt verordnet und medizinisch bestätigt werden. Innerhalb von fünf Jahren können maximal zwei Kurheilverfahren bewilligt werden. Dabei darf eine Wiederholungskur frühestens 18 Monate nach Beendigung der ersten Kur beantragt werden.

Zu den Tiroler Kurbetrieben

Seit 2019 absolvieren alle PVA-Versicherten das sportlich-aktive Programm der GVA (Gesundheitsvorsorge Aktiv).

Der WK-Mitgliedsbetrieb Reha Innsbruck ist ein ambulantes Zentrum für Herz- und Lungen-Rehabilitation.

Rehabilitation

Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen grundsätzlich im Anschluss an ein akutmedizinisches Ereignis, wie beispielsweise Operationen, oder bei schweren chronischen Erkrankungen. Je nach Problemstellung werden Patientinnen und Patienten in spezialisierten ambulanten oder stationären Einrichtungen betreut. Das individuelle Reha-Angebot in den privaten Tiroler Gesundheitsbetrieben erstreckt sich dabei vom neurologischen, kardiologischen, pulmologischen und onkologischen Bereich über den traumatologisch-sportmedizinischen Bereich bis zur psychosozialen Rehabilitation. Übergeordnete Ziele sind es, Menschen im Berufsleben zu halten oder bei der Rückkehr in den Beruf und Alltag zu unterstützen. Bei schwer betroffenen Patientinnen und Patienten gilt es, eine Pflegebedürftigkeit zu minimieren.

Zu den Tiroler Reha-Betrieben

information    Heilverfahren im Überblick

GVA
– Gesundheitsvorsorge und -erhaltung
– alle PVA-Versicherten
– sportlich, aktives Programm
– 22-tägiger stationärer Aufenthalt (geblockt oder verteilt auf zwei Wochen plus eine Woche)

Kur
– Gesundheitsvorsorge und -erhaltung
– Nicht-PVA-Versicherte
– bei Problemen mit Lunge, Stoffwechsel, Gefäßen und Haut
– im Regelfall dreiwöchiger stationärer Aufenthalt

Reha
– Wiederherstellung der Gesundheit
– Anschlussheilverfahren nach Operationen oder Erkrankungen
– Reha-Angebote in den Bereichen: Kardiologie, Pulmologie, Stütz- und Bewegungsapparat, Psychiatrie, Stoffwechsel, Neurologie, Onkologie
– ambulante und stationäre Maßnahmen