Ausgebrannt und erschöpft
15. November 2023
Irgendwann ist der Punkt erreicht und man kann nicht mehr. Anhaltende Überforderung, Überlastung im Beruf und/oder zu viele Verpflichtungen im Privatleben führen zu einer andauernden Erschöpfung, auch bekannt als Burnout oder psycho-physischer Erschöpfungszustand. Im pro mente Rehazentrum Sonnenpark Lans erhalten betroffene Patient:innen eine multitherapeutische Behandlung.
In der heutigen schnelllebigen Gesellschaft sind immer mehr Menschen von psychosozialen Erkrankungen betroffen. Burnout ist keine einfache Müdigkeitserscheinung, sondern ein Syndrom mit verschiedenen Beschwerden, das körperliche, emotionale und mentale Erschöpfung verursacht. „Viele Betroffene sind antriebslos und haben keine Kraft. Die Symptome können einer Depression sehr ähnlich sein. Eine ausführliche Anamnese ist wichtig, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und gezielt zu behandeln“, weiß Dr. Susanne Baumgartner, ärztliche Leiterin des Rehazentrums Lans.
Was ist Burnout?
Dauerstress, Anspannung, kaum Erholung führen irgendwann zu einem Zustand völligen Ausgebrannt-Seins in Folge einer Überlastung von beruflichen oder privaten Tätigkeiten. Die eigenen Bedürfnisse wandern in den Hintergrund, Probleme und Streitigkeiten werden verdrängt. Begleitet kann diese chronische Erschöpfung sowohl von Angst- und/oder Panikgefühlen als auch von depressiven Symptomen sowie Schlafstörungen werden.
1,5 Millionen Österreicher:innen sind Burnout-gefährdet, jede:r Fünfte erleidet tatsächlich ein Burnout.
Symptome von Burnout sind:
- Erschöpfung: Betroffene fühlen sich energielos, müde und niedergeschlagen.
- Entfremdung von der Arbeit: Aufgaben und Tätigkeiten wirken belastend und abstumpfend.
- verminderte Leistungsfähigkeit: Menschen mit Burnout haben Schwierigkeiten ihre bisherigen Leistungen zu halten.
- körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme
- Gefühle der inneren Leere
„Mens sana in corpore sano“ ist ein berühmter Ausspruch des römischen Dichters Juvenal und bedeutet „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“.
Dr. Susanne Baumgartner, ärztliche Leiterin des Rehazentrums Lans
Wie entsteht ein Burnout?
Ständige Erreichbarkeit, Konflikte am Arbeitsplatz, fehlende Anerkennung, zu viel Verantwortung, andauernder Zeitdruck und einige andere Faktoren werden irgendwann zu einer Belastung. Gesellschaftliche Erwartungen setzen einen zudem unter Druck genauso wie zu hohes Verantwortungsbewusstsein oder Perfektionismus. „Auch Vorbelastungen aus der Kindheit können die Erkrankung hervorrufen. Wenn man nie gelernt hat, konstruktiv mit Belastungen und Stress umzugehen, kommt man in herausfordernden Situationen leicht an seine Grenzen“, so die Ärztin.
Wie wird Burnout behandelt?
- Auseinandersetzung und Entlastung von Faktoren, die Stress verursachen (Reduktion von Stunden, Arbeitsplatzwechsel, …)
- Entspannungstechniken zur Bewältigung von Stress
- gesunde Bewegung/Sport
- medikamentöse Unterstützung (Antidepressiva/Schlafmittel)
- Hinterfragen persönlicher Verhaltensmuster
Sport und Bewegung an der frischen Luft helfen den Betroffenen dauerhaft gesund zu bleiben.
Im Rehazentrum Lans kommen verschiedene Entspannungstechniken zur Stressbewältigung zum Einsatz.
„Im Rehazentrum Lans wird ein großes Spektrum an psychischen Krankheitsbildern und Symptomatiken behandelt. Jährlich nehmen rund 1.000 Patient:innen den sechswöchigen stationären Rehabilitationsaufenthalt in Anspruch. Burnout-Betroffene bilden dabei nur einen kleinen Teil. Die Betroffenen kommen aus ganz Österreich und zum Teil aus Südtirol“, erzählt die ärztliche Leiterin. In Lans setzt sich die Behandlung mit Therapien aus den verschiedensten Bereichen zusammen: Psycho-, Ergo-, Musik- oder Bewegungstherapie sowie Schulungen im Gruppen- und Einzelsetting und psychologische Diagnostik unter der Leitung erfahrener psychiatrischer Fachärzt:innen und Allgemeinmediziner:innen.
Erfahrene Fachärzt:innen leiten die Schulungen im Gruppen- oder Einzelsetting.
Nach der Reha
Ziel jeder Behandlung ist es, die Patient:innen wieder „auf einen Weg zu bringen, auf dem sie dauerhaft gesund bleiben können, indem sie äußere krankmachende Umstände aktiv verändern, aber auch erlernte konstruktive Bewältigungsstrategien anwenden“, erklärt Dr. Susanne Baumgartner. Ein Schwerpunkt des Rehaprozesses ist die Organisation der individuellen Nachbetreuung. „Schon während der Behandlung werden an die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen angepasste ambulante Maßnahmen in die Wege geleitet. Diese ambulante Nachversorgung ist in vielen Fällen notwendig. Erfahrene Sozialarbeiter:innen stehen den Patient:innen zur Seite“, bekräftigt die Ärztin.
Sonnenpark Lans
Das Rehabilitationszentrum Sonnenpark Lans ist seit Mai 2011 in Betrieb. Das Haus bietet 102 Personen in vorwiegend Einzelzimmern Platz.
Das Rehabilitationsprogramm unterstützt die Patient:innen bei einer Vielzahl psychosozialer Probleme. Individuell an die Betroffenen angepasst werden Rehabilitationsziele definiert und ein Therapieplan erstellt.
Kontakt:
Sonnenpark Lans
Zentrum für psychosoziale Gesundheit
Am Winkl 247
6072 Lans