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Gemeinsam trainieren, gegenseitig motivieren

27.01.22

Eine physiotherapeutische Behandlung erfolgt in der Regel als Einzeltherapie: eine Physiotherapeutin kümmert sich individuell um die Beschwerden einer einzelnen Patientin. Doch was passiert nach Abschluss dieser Einheiten? Eine anschließende Gruppentherapie könnte den nötigen Motivationsschub geben, den Körper regelmäßig zu bewegen und zu kräftigen. 

Dr. Regina Stemberger ist Ärztin für Allgemeinmedizin sowie Fachärztin für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Als ärztliche Leiterin der Privaten Krankenanstalt Gesellschaft m.b.H. (PKA) in Innsbruck hat sie täglich mit PatientInnen zu tun, die aufgrund von Beschwerden im Bewegungsappart eine Physiotherapeutin aufsuchen. „Häufig sind es Probleme im oberen oder unteren Rücken. Diese spiegeln sich auch in den Zahlen der Krankenstände in Österreich wider“, erläutert Dr. Stemberger. Die meisten Fehlzeiten sind heutzutage auf Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und jene des Atemsystems zurückzuführen. Laut Dachverband der Sozialversicherungsträger verursachten diese beiden Erkrankungen 2020 knapp die Hälfte aller Krankenstandsfälle und 42 % aller Krankenstandstage.

Gruppendynamik sinnvoll nutzen

Um diese Beschwerden zu minimieren ist ein kontinuierliches Bewegen und Kräftigen des Körpers wichtig. Hier kommen ausgebildete PhysiotherapeutInnen ins Spiel. Die ExpertInnen wissen, welche Übungen und welcher Trainingsablauf den individuellen Anliegen der PatientInnen entsprechen. Damit das Training nach den Einzeltherapien nicht abrupt endet, schlägt die PKA eine geräteunterstütze Gruppentherapie vor: „Dabei entscheidet der zuständige Physiotherapeut, ob eine Patientin oder ein Patient für ein Gruppentraining geeignet ist“, so Dr. Stemberger. „In kleinen Gruppen könnten PatientInnen mit ähnlichen Bedürfnissen zusammen trainieren – stets unter den Anweisungen eines ausgebildeten Therapeuten.“ Solch eine Gruppentherapie könnte laut Dr. Stemberger für viele der notwendige Schub sein, um sich zukünftig selbst um ihre Fitness und damit ihre Gesundheit zu kümmern.

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„Die geräteunterstützte Gruppentherapie soll PatientInnen erkennen lassen, dass regelmäßige Bewegung guttut. Im Idealfall melden sie sich im Anschluss für Kurse oder in einem Fitnessstudio an oder entdecken Übungen, die sie zuhause durchführen können.“

Dr. Regina Stemberger, ärztliche Leiterin der PKA Innsbruck

Je nach Problemstellung wird im geräteunterstützten Gruppentraining unter Aufsicht einer Physiotherapeutin oder eines -therapeuten trainiert.

Entlastung für das Gesundheitssystem

Neben den langfristigen positiven Auswirkungen für die einzelnen PatientInnen wäre das geplante Konzept der Gruppentherapie zudem entlastend für das Tiroler Gesundheitssystem. Da in einer Zeiteinheit mehrere Personen effizient behandelt werden könnten, verkürze sich die Wartezeit in den physikalischen Ambulatorien. „Natürlich ist die geräteunterstützte Gruppentherapie nicht für alle PatientInnen gleichermaßen geeignet“, betont Dr. Stemberger. „Beispielsweise werden frisch Operierte oder Menschen mit anderen speziellen Bedürfnissen weiterhin in Einzelsitzungen therapiert.“

Wie sieht ein geräteunterstütztes Gruppentraining aus?

In der PKA würde ein Gruppentraining 60 Minuten dauern. Nach dem Aufwärmen, das beispielsweise auf dem Ergometer, einem Crosstrainer oder einem Laufband erfolgen kann, wird je nach Problemstellung trainiert. Kräftigungsübungen für den Oberkörper können dabei gezielt an Geräten mit Seilzügen absolviert werden. Die Muskeln der Beine oder des Gesäßes werden zum Beispiel an der Beinpresse gestärkt. Aber auch Balanceübungen mithilfe von Matten, die einen unebenen Untergrund simulieren, könnten Teil des Trainings sein. Je nach PatientIn könnten sieben bis dreizehn Gruppentherapien der Startschuss für ein weiterführendes selbstständiges Training sein.

Eine Gruppentherapie könnte für viele der notwendige Schub sein, um sich zukünftig selbst um ihre Fitness zu kümmern..

„Die geräteunterstütze Gruppentherapie wäre eine zielführende Ergänzung des Leistungsportfolios unserer Mitgliedsbetriebe – sowohl die PatientInnen als auch das Gesundheitssystem würden davon profitieren.“

Ing. Oswald Jenewein, Fachgruppenobmann der Tiroler Gesundheitsbetriebe und Kuriensprecher der physikalischen Ambulatorien

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In mehr als vierzig privaten Ambulatorien finden Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum der physikalischen Therapie vor. Die Tiroler Institute garantieren eine professionelle Vor- und Nachsorge, beispielsweise in den Bereichen Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Heilmassagen, Elektro-, Moor- oder Kältetherapie.

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