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Gesunde Ernährung im Park Igls

7. Oktober 2024

Im Park Igls spielt die Darmgesundheit eine zentrale Rolle. Ziel der Behandlungen: mit Ernährung, Bewegung, Regeneration und Medizin zu einem gesünderen Lebensstil zu gelangen.

Was ist gesunde Ernährung?

Dr. Peter R. Gartner, medizinischer Leiter des Park Igls, vergleicht Ernährung mit dem Prozess der Verbrennung: „Erstens braucht es etwas, das verbrannt wird – Holz, Kohle, Heizöl oder was auch immer. Zweitens braucht es eine Vorrichtung, ein Behältnis, in dem die Verbrennung kontrolliert und effektiv stattfinden kann – einen Ofen also. Und drittens, erst das korrekte Zusammenspiel aus Brennstoff und Ofen ist das, was wir als Verbrennung bezeichnen. Was ist nun aber das ideale Brennmaterial? Holz? Kohle? Öl? Die Antwort: Das hängt ganz vom Ofen ab. Genauso verhält es sich auch mit der Ernährung: Erst das korrekte Zusammenspiel aus Nahrung (= Brennstoff) und Verdauungstrakt (= Ofen) ist das, was wir als Ernährung bezeichnen dürfen.“ Man geht nicht nur der Frage nach, was man essen soll, sondern auch wie.

Peter_Gartner_copyright_Park Igls

Verdauung beginnt im Mund, nicht im Magen oder gar erst im Darm. Gesunde Nahrung wird also nur durch langes, intensives Kauen zu gesunder Ernährung.

                           Dr. Peter R. Gartner, medizinischer Leiter Park Igls

Start im Mund

Das gründliche Kauen der Nahrung ist wichtig für eine optimale Verdauung. Durch gründliches Kauen und Einspeicheln wird die Nahrung bereits im Mund vorverdaut. So werden der Magen und der Darm entlastet. Diese Praxis reduziert nicht nur die Verdauungsbelastung, sondern fördert auch das Sättigungsgefühl und verhindert übermäßiges Essen.

Basis der Mahlzeiten sollte immer Gemüse und Fett sein, zusätzlich ist Eiweiß wichtig.

Richtige Zusammensetzung

Zu einem ausgewogenen Ernährungsplan sollten immer die so genannten Makronährstoffe, Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate, zählen. Eiweiß und Fette sind sogar essenziell.  Aus Kohlenhydraten entsteht im Körper früher oder später immer Traubenzucker, den Leber und Nieren, falls benötigt, selbst herstellen können, wie Dr. Gartner weiß. „Dass Fette lebenswichtig sind, wird oft vergessen. Wir brauchen Fett nämlich zur Aufrechterhaltung unseres Basis-Metabolismus – und je weniger Fett wir essen, nach umso mehr Kohlenhydraten schreit unser Körper,“ betont der Mediziner. Die Basis der Mahlzeiten sollte immer Gemüse und Fett sein, zusätzlich ist Eiweiß wichtig. Bei ausreichend körperlicher Bewegung können auch Kohlenhydrate als schnell verfügbare Energiequelle gegessen werden. Bei Bewegungsmangel, beispielsweise abends oder nachts, verzichtet man besser auf Kohlenhydrate oder reduziert sie auf ein Minimum.

Nicht auf Mikronährstoffe vergessen

Neben den Makronährstoffen sind Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unverzichtbar. „Sie haben zwar keinen energetischen Wert für den Körper, also keine Kalorien, sind aber für sämtliche Stoffwechselabläufe absolut wichtig“, bekräftigt der medizinische Leiter.

Reduktion von Weizenprodukten und Kuhmilch

Empfehlenswert ist, den Konsum von Weizenprodukten und Kuhmilch zu reduzieren. Weizen ist das Getreide mit dem höchsten Glutenanteil. „Gluten ist ein besonderer Eiweißstoff, der – in größeren Mengen verzehrt – unsere Darmzotten verklebt und die Darmfunktion erheblich beeinträchtigt“, erklärt Dr. Gartner. Zurückhaltung ist auch bei Kuhmilch angesagt, sie enthält große Mengen an Casein – ein Eiweiß, das zu Verklebungen und Verklumpungen im Magen-Darm-Trakt führen kann. „Wenn schon Milch, dann bitte von kleinen Tieren (Ziege, Schaf) oder in bereits ‚vorverdautem‘ Zustand: Joghurt, Topfen, und Käse“, meint der Arzt.

Bei Weizenprodukten ist Zurückhaltung zu empfehlen.

Weniger Schlingen, mehr Genießen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das bewusste Essen. Das bedeutet, sich Zeit zu nehmen, um die Nahrung gründlich zu kauen, anstatt hastig zu essen. Dr. Gartner sagt: „Kämpfen Sie nicht nur für mehr Lohn oder mehr Urlaub – kämpfen Sie auch für eine längere Mittagspause! Nur dann haben Sie genug Zeit, Ihr Mittagessen ausreichend zu zerkauen, einzuspeicheln, vorzuverdauen.“

 Das gesündeste Essen ist wertlos, ja sogar gefährlich, wenn es im Kampfschlingmanier runtergespachtelt wird.

                                    Dr. Peter R. Gartner, medizinischer Leiter

Bis zum Mittagessen sind Salate zu empfehlen – danach nichts Rohes mehr.

Tipps zur richtigen Ernährung

„Versuchen Sie grundsätzlich, auf Zwischenmahlzeiten wie Snacks oder Jause zu verzichten. Das ist wie Sand im Getriebe der Verdauung und Ihr Darm kommt nie zur Ruhe, muss ständig Altlasten abarbeiten und macht dadurch Fehler“, so der Ernährungsspezialist. Wenn es ohne Snack gar nicht geht, haben sich Nüsse als (ausnahmsweise erlaubte) Zwischenmahlzeit bewährt. Für Dr. Gartner ist das Abendessen die gefährlichste Mahlzeit des Tages: „Am Abend nämlich sind wir müde – und auch unsere Kaumuskulatur und unsere Speicheldrüsen sind müde, die Verdauungskraft unseres Körpers ist extrem reduziert, wir können Rohkost dann so gut wie nicht mehr verdauen.“ Daher lautet eine grundsätzliche Ernährungsempfehlung: Obst zum Frühstück, Salat als Vorspeise zu Mittag, aber dann nichts Rohes mehr – weder Salat noch Obst oder Sushi.

Park Igls

Gesundheitszentrum Igls GmbH
Igler Straße 51
6080 Innsbruck-Igls
Tel.: +43 512 377305
info@park-igls.at

Das Park Igls hat eine Gesamtkapazität für 60 Gäste. Die überwiegende Mehrheit der Patient:innen ist stationär. Sie nehmen tagsüber diagnostische Maßnahmen und Behandlungen im Ambulatorium in Anspruch. Die ärztlich überwachte Verpflegung und Nächtigung erfolgt im angeschlossenen Hotelbereich. Ein siebenköpfiges Ärzt:innen-Team und knapp hundert Mitarbeiter:innen sind im Gesundheitszentrum Igls unterstützend und beratend tätig.