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Gesunder Schlaf

10. Jänner 2024

Schlafstörungen sind weit verbreitet, erhalten aber oft lange Zeit keine Beachtung. Dabei ist regenerierendes Schlafen essenziell für die Gesundheit. Im Schlaflabor in Telfs geht man den Ursachen für unruhige Nächte auf die Spur.

Schlaf ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Rund ein Drittel sollten Menschen schlafend verbringen – tun sie aber oftmals nicht. Gründe dafür können Schlafstörungen sein. Diese haben weitreichende Folgen auf das Wohlbefinden. „Ein Drittel der Tiroler Bevölkerung schläft nicht erholsam. Chronisch schlechter Schlaf hat Einfluss auf das Immunsystem und den Blutdruck. Er begünstigt Herz-Kreislauf-Störungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Hirnschläge und viele weitere Erkrankungen“, weiß Dr. Christoph Puelacher, ärztlicher Leiter des Schlaflabors in Telfs. Häufig fehlt den Patient:innen das Bewusstsein, dass man etwas dagegen tun kann und dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Der Weg ins Schlaflabor

Zähneknirschen, Zappelbeine, Schnarchen oder Atempausen während des Schlafs sind häufige Beschwerden, die Patient:innen aufweisen. Rund 50 verschiedene Schlafstörungen gibt es. „Grundsätzlich erhält jede:r bei uns binnen 14 Tagen einen Termin und kann auch ohne Voruntersuchungen kommen. Idealerweise bringt der oder die Klient:in Laborwerte, Befunde einer internistischen, lungenfachärztlichen und einer Halsnasenohrenuntersuchung mit“, erklärt Dr. Puelacher. „Die besten Zuweiser sind die Partner:innen der Betroffenen. Zwei Drittel unserer Patient:innen sind Männer, rund ein Drittel sind Frauen,“ erzählt der Schlafmediziner.

Zähneknirschen, Zappelbeine oder Schnarchen führen häufig zu Schlaflosigkeit.

Was passiert im Schlaflabor?

Im Schlaflabor wird eine Polysomnografie durchgeführt. Die Nacht startet für die Patient:innen gegen 21 Uhr. Sie werden aufgeklärt und können dann ihren gewohnten Zu-Bett-geh-Ritualen nachgehen: fernsehen, lesen oder Musik hören. Fünf Einzelbettzimmer stehen den ‚Gästen‘ zur Verfügung. Während des Schlafes werden verschiedene Parameter im Auge behalten und analysiert. Elektroden messen Hirnströme, Schnarchsensoren die Atmung. Weitere Sensoren zeigen Augen- und Kieferbewegungen oder Muskelaktivitäten. Die Herzfrequenz und Atemmuster werden ebenfalls untersucht. Diese umfassende Analyse ermöglicht es den Expert:innen im Schlaflabor, genaue Schlussfolgerungen über die Schlafqualität des Individuums zu ziehen.

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„Schlafmedizin ist Vorsorgemedizin.“

Dr. Christoph Puelacher, ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Schlaflabors in Telfs

Therapieansätze reichen von einfachen Anpassungen des Lebensstils hin zur Verwendung einer CPAP-Maske.

Individuelle Therapieansätze

Nach der Diagnose arbeiten die Spezialist:innen eng mit den Betroffenen sowie Ärzt:innen anderer Fachrichtungen und Therapeut:innen zusammen, um maßgeschneiderte Therapieansätze zu entwickeln. „Schlafmediziner sind Netzwerker. Es gibt eine ganze Reihe an Ursachen, die abgeklärt werden müssen. Wir vernetzen uns mit vielen Kolleginnen und Kollegen“, beschreibt Dr. Puelacher. Die Anpassung des Lebensstils, die Einführung von Schlafhygienemaßnahmen oder eine Zahnschiene können einfach umsetzbare Maßnahmen sein. Die Verwendung von CPAP-Masken (Continous Positive Airway Pressure – kontinuierlicher Atemwegsüberdruck) für die Behandlung von Schlafapnoe ist dahingegen lebensnotwendig. Die Maske ist über einen Schlauch mit einem Atemgerät verbunden und wird nachts beim Schlafen über Mund oder Nase getragen. Der ganzheitliche Ansatz des Schlaflabors zielt darauf ab, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen von Schlafstörungen anzugehen.

Gesundheitsvorsorge

Gesunder Schlaf ist der Schlüssel zu einem gesunden Leben. „Viel Arbeit steckt in der Gesundheitserziehung der Menschen. Die Leute zu überzeugen, dass sie durch ausreichend Regeneration, vitaminreiche Ernährung und Bewegung etwas für ihre Gesundheit tun können, ist gar nicht so leicht“, sagt Dr. Puelacher. Das Schlaflabor in Telfs ist ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die ihre Schlafqualität verbessern möchten oder mit Schlafstörungen konfrontiert sind.

information    Schlaflabor Telfs

Seit 2002 ist das Schlaflabor in Telfs in Betrieb. In fünf Einzelzimmern können es sich die Patient:innen gemütlich machen. Ein Raum verfügt über zwei Betten, so dass eine Begleitperson dort nächtigen kann. Auch Jugendliche werden in Telfs untersucht. Kinder unter 10 Jahren werden ins Schlaflabor in Villach überwiesen. Fünf Ärzt:innen, vier Krankenschwestern und zwei Pflegeassistent:innen überwachen die Schlafenden.

Kontakt:

Schlaflabor Telfs
Marktplatz 3
6410 Telfs

www.schlaflabor-telfs.at